Safran

Beim Safran handelt es sich um eine sehr alte Kulturpflanze, die vermutlich ursprünglich in Südeuropa und dem Orient heimisch war. Inzwischen gedeiht sie jedoch auch in hiesigen Gärten und erfreut uns mit ihren violetten Blüten.

Hauptproduzenten der zu den Schwertliliengewächsen (Iridaceae) zählenden Pflanze sind Iran und die Länder des Mittelmeerraumes, besonders Spanien. Um das kostbare Gewürz zu gewinnen, müssen die Blüten direkt nach dem Aufblühen gepflückt werden. Dann entnimmt man die Narben und Narbenschenkel mit dem Griffel, der entfernt wird. Crocus sativus blüht nur im Herbst für ca. zwei Wochen und muss von den Arbeitern per Hand geerntet werden.

Nach der Trocknungsphase ergeben etwa 150.000 Blüten nur 1 kg ziegelroten Safran. Dieser aufwändige Ernteprozess rechtfertigt den sehr hohen Preis für Safran “Rotes Gold” und erklärt weshalb Verfälschungen etwa mit Ringelblumenblüten oder Sandelholz nicht selten vorkommen.

Eine Besonderheit des Safrans liegt in seiner Sterilität, das bedeutet, dass Safran trotz der hübschen Blüten nicht über Samen verbreitet werden kann. Eine Vermehrung ist nur durch Knollen möglich, was die großräumige Verbreitung und Kultur nicht gerade erleichtert.

Die Hauptinhaltsstoffe des Safrans sind die gelbroten Crocine, die zu den Carotinoiden zählen sowie ätherische Öle.

Die Einsatzgebiete für Safran sind vielfältig. Am bekanntesten ist sicherlich die Verwendung in der Küche als Gewürz, so z. B. in der französischen Bouillabaisse oder in der spanischen Paella. Der Geschmack des Safrans ist würzig, aromatisch und eine Mischung aus scharf-herb-bitter. Mit Safran gewürzte Speisen erhalten eine goldgelbe Farbe, die auch vom Kuchen bekannt ist (“Safran macht den Kuchen gel…”). Industriell wird diese Färbewirkung bei der Herstellung von Backwaren, Likören und Kosmetika genutzt.

Sein Einsatz als Arzneimittel ist alt und in den letzten Jahrzehnten deutlich in den Hintergrund getreten. Verwendet wurde Safran als Nervenberuhigungsmittel und bei Krämpfen im Bauchraum. Ebenfalls bekannt ist sein Einsatz bei Schwangeschaftsabbrüchen mit schwersten Nebenwirkungen in vergangenen Zeiten.

Erwähnt werden soll noch die toxische Wirkung von Safran. So sind für einen Erwachsenen ca. 20 g tödlich. Vergiftungserscheinungen zeigen sich durch Erbrechen, Blutungen der Gebärmutter, blutige Durchfälle, Benommenheit und Gelbfärbung von Haut und Schleimhaut, die jedoch nicht auf eine Lebererkrankung zurückgeht.

In Schwedenkräuter-Mischungen findet sich Safran überwiegend zur Korrektur des Geschmackes und der Farbe und zwar in sehr geringer Menge, so dass keinerlei Nebenwirkungen zu befürchten sind!